In NetApp Umgebungen ist es üblich die Backups der einzelnen Storage Systeme, z.B. von Außenstellen zentralisiert per SnapMirror auf ein zentrales Backup System zu übertragen. Dieser Ort eignet sich hervorragend um die NAS Daten von hier nochmals z.B. per Veeam NAS Backup zu lesen und an einen weiteren Ort zu sichern.

Das NAS Backup von Veeam benötigt üblicherweise einzelne Shares, welche man in Veeam hinzufügen muss, um die Daten von dort zu sichern – das ist immer ein aufwendiger manueller Vorgang. Mit einem NetApp System ergeben sich drei wesentliche Vorteile:

  • Anstatt der manuellen Pflege von Shares kann man in Veeam den NetApp Filer hinzufügen und dann auf Basis von Volumes / Shares oder der ganzen SVM die Backups erstellen.
  • Vor dem Backup erstellt Veeam auf dem zu sichernden Volume einen ONTAP Storage Snapshot. Die Daten werden anschließend von diesem Snapshot gelesen, das sorgt für ein konsistentes Backup zu einem definierten Zeitpunkt und beugt offenen bzw. gelockten Dateien vor.
  • SnapDiff ist für das Backup supported und beschleunigt incremental Backups

Klingt bis hier hin alles sehr gut, oder? Veeam NAS Backup habe ich in Projekten schon öfter genutzt, jedoch wurde das Backup bisher immer vom Primärsystem gezogen. In einem aktuellen Projekt war das anders, hier wollten wir die Daten vom Sekundärsystem sichern und hier gab’s ein Problem.

Das Backup Job wurde quittiert mit folgender Meldung:

Error: Snapshot copies can only be created on read/write (RW) volumes

Das macht technisch absolut Sinn, den ein SnapMirror Ziel Volume ist vom Typ DP, also ein DataProtection Volume. DP Volumes sind per Design Read-Only, daher kann Veeam hier keinen Snapshot erstellen und bricht den Job ab.

Schon in der Vergangenheit bin ich auf dieses Problem gestoßen und habe dafür ein Thread im Veeam Forum eröffnet. Technisch wäre es extrem einfach, diesen Vorgang so zu optimieren, dass Veeam erkennt, ob es ein RW oder ein DP Volume ist und den Storage Snapshot dann eben nur bei einem RW Volume auslöst.

Mittlerweile gibt es einen Workaround in Form eines Registry Keys dafür. Setzt man diesen auf „1“ wird das gewünschte Verhalten erzielt.

NASFailoverToDirectBackup
Type: REG_DWORD
Default value: 0 (disabled)
Description: This Regkey forces NAS Backup to backup direct from NetApp Share instead of NetApp Storage Snapshot. This is useful for secondary SnapMirror Targets that doesn't allow a storage snapshot.

Die Veeam Dienste bzw. der Backup Server muss nach dem setzen dieses Keys neu gestartet werden. Führt man nun denselben Job erneut aus, so sieht man dass die Daten erfolgreich gesichert werden.

Bleibt nur zu hoffen das die Funktion zukünftigt noch weiter optimiert wird. Wünschenswert wäre es wenn die Funktion automatisch anhand des Volume Types (RW oder DP) gesetzt wird.

Von Matthias Beller

Senior System Engineer und Produktspezialist für Veeam bei der Advanced UniByte GmbH in Metzingen. Mein Schwerpunkt liegt auf Netapp-Storage-Lösungen sowie Backup- und Recovery-Konzepten. Teilnehmer der #BeatTheGostev Challenge 2021. VMCE, VMCA, Netapp NCSE, NCIE-DP, NCIE-SAN. Seit 2023 Mitglied des Veeam Vanguard Programms.

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